November - Dezember 2019

Reisebericht: Südafrika-Rundreise von Kapstadt bis Durban

Lernen Sie zusammen mit unserer Chronistin die Regenbogennation Südafrika besser kennen. Ihre Reise startet in Kapstadt und führt Sie entlang der Garden Route bis nach Durban. Highlight ist der Besuch des Krüger Nationalparks.

Chronistin in Südafrika
Mein Tipp

Regenbogennation Südafrikas erleben

Liebe Reisefreunde,

ich bin 59 Jahre alt und wohne, nachdem ich lange als Hausärztin rund um die Uhr in Unterfranken gearbeitet habe, seit 9 Jahren auf Mallorca. Obwohl es dort wunderschön ist, schauen mein Mann und ich uns gerne in der weiten Welt um. Wir machen Kreuzfahrten, wandern und reisen auch individuell mit dem Auto umher. Letztes Jahr waren wir knapp 3 Wochen in Island und haben dies auf eigene Faust erkundet. Mit Gruppenreisen haben wir noch nicht so viele Erfahrungen, umso spannender ist die Reise. Ich freue mich, Ihnen über meine persönliche Eindrücke der Südafrika-Reise zu berichten.

1. Tag

Anreise

Heute ist Urlaubsstart.

3 Stunden vor Abflug sind wir am Flughafen Frankfurt. In der Warteschlangen erkennen wir dank der Kofferanhänger gleich 2 Mitreisende und freunden uns schon etwas an. Sie erzählen uns, dass sie von Berge & Meer angerufen worden seien, dass der Anschlussflug von Johannesburg nach Kapstadt umgebucht sei. Wir wissen von nichts, ich checke mein Handy, kein entgangener Anruf, keine Mail, aber wir haben ja schon Bordkarten für den geplanten Anschlussflug, da kann ja eigentlich nichts schief gehen...

Die Zeit bis zum Abflug geht durch langes Warten an der ausführlichen Sicherheitskontrolle und anschließender Passkontrolle schnell. Unser Flugzeug von SAA ist geräumig und komfortabel. Es gibt Kissen, Decken, ein Set mit Schlafbrille, Socken und Zahnbürste für jeden Passagier.

Im Regen fliegen wir pünktlich los.

2. Tag

Kapstadt

Der Flug war aufgrund der Wetterverhältnisse unruhig, aber wir landen sicher mit 15 Minuten Verspätung in Johannesburg. Es geht erst relativ zügig durch die Passkontrolle, dann muss man die Koffer abholen und durch die Zollkontrolle. Nach dieser muss das Gepäck für den Inlandsflug wieder aufgegeben werden. Ein Mitarbeiter des Flughafens sortiert die Passagiere in den Schlangen vor und fragt jeden, wo er hin will. Als wir Kapstadt angeben, übergibt er uns an 2 Gepäckträger, die unser Gepäck schnappen und zum SAA-Schalter bringen. Dafür möchten sie allerdings Trinkgeld.

Am SAA-Schalter erfahren wir, dass die Inlandsflüge der SAA bestreikt werden und dass wir an einen anderen Schalter müssen, um umgebucht zu werden. Dort gibt es natürlich eine lange Warteschlange, in der wir aber die ersten von der Reisegruppe sind. Von Seiten der SAA bemüht man sich, Plätze für uns zu finden. Nach gefühlt einer Stunde können wir dann endlich einchecken und haben dann noch Zeit bis zum Abflug.

Endlich in Kapstadt angekommen, finden wir nach Abholung der Koffer einen Mann mit einem Schild auf dem steht: Berge & Meer. Sein Name ist Lio. Unsere neuen Bekannten aus der Warteschlange sind leider dem anderen Reiseleiter zugeteilt und damit in einer anderen Gruppe.

Nach langer Wartezeit, weil ein Koffer vermisst wird, sollen wir dann zum Bus gehen. Im Bus erzählt unser Reiseleiter, dass wir jetzt ins Hotel Fire&Ice fahren. Ich sage ihm, dass auf unserer Liste ein anderes Hotel steht, dann meint er, das könne in Afrika mal passieren... Im Hotel werden die Zimmerschlüssel nach Namen verteilt, leider stehen wir nicht auf dieser Liste. Jetzt merkt auch unser Reiseleiter, dass da etwas nicht stimmt und stellt fest, dass wir auch nicht auf seiner Liste stehen und er einen anderen Namen abgehakt hat... Er organisiert, dass wir mit einem Fahrer zu unserer richtigen Gruppe gefahren werden, leider sagt er dem Fahrer nur den halben Hotelnamen, sodass wir erst in einem falschen Hotel der gleichen Hotelgruppe landen. Aber zum Glück hatte ich mir die Hotels im Internet angesehen, sodass ich dem Fahrer dann das richtige Hotel nennen konnte. Nach einer Stadtrundfahrt kamen wir dann endlich im richtigen Hotel an und konnten unser Zimmer beziehen.

Im Flur trafen wir dann einige Mitreisenden, die uns dann wenigstens sagen konnten, wann und wo es am nächsten Tag los geht.

Im Hotel sah ich dann, dass ich 3 unbeantwortete Anrufe von Berge & Meer hatte, da wir in unserer „richtigen“ Gruppe vermisst worden waren...

Ein chaotischer Tag mit einem glücklichen Ende.

3. Tag

Kapstadt - Winelands

Ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint, wir haben von unserem Zimmer Blick auf einen Teil des Tafelbergs.

Nach einem mittelmäßigen Frühstück sind wir pünktlich am Bus, werden von unserem „richtigen“ Reiseleiter freundlich begrüßt und ausführlich informiert.

Unser 1.Ziel ist der Signal-Hill, von dem man einen schönen Blick auf Robben-Island (Gefängnisinsel, auf der Nelson Mandela gefangen war), Kapstadt und den Tafelberg hat. Hier blüht und grünt es. Außerdem kann man den Start von Paraglidern beobachten.

Weiter geht es durch Kapstadt an den bunten Häusern von Bo-Kaap vorbei zum Company-Garden, durch den wir einen kleinen Spaziergang machen und die Vegetation bestaunen und zutrauliche Eichhörnchen sehen.

Zum nächsten Ziel in den Ort Stellenbosch fahren wir eine Zeit lang. Es wird aber nicht langweilig, weil unser Reiseführer Vlady immer etwas Interessantes über Land und Leute erzählen kann. Die Uni-Stadt Stellenbosch ist im holländischen Stil mit weißen Häusern gebaut, die Jacarandabäume blühen, die Sonne scheint - was will man mehr?

Wir haben einige Stunden Zeit, durch den Ort zu schlendern und/oder etwas zu essen. Wir besuchen eine kleine Kirche, den botanischen Garten, essen dort gemütlich unter großen alten Bäumen einen kleinen Salat, und kaufen dann unser erstes Andenken, einen kleinen Elefanten aus auf Draht gefädelten Perlen. Dann geht es weiter zu einer Weinprobe – es gibt in einem schönen Keller 6 verschiedene Weine, leider schmeckt den meisten von uns nur der Pinotage, aber das macht ja nichts.

Nach wieder längerer Rückfahrt durch grüne Hügel kommen wir relativ spät in Kapstadt an und die Gruppe beschließt direkt zur modernen Waterfront in Kapstadt zum Abendessen zu fahren. Da bis zum Essen noch etwas Zeit ist, können wir uns ein bisschen die Beine vertreten und entweder im Einkaufszentrum oder vor der Tür am Hafen etwas bummeln. Im Hafenbecken kann man Robben beim Spielen zuschauen, am Eingang des Einkaufszentrum gibt es afrikanische Folklore.

Wieder ein ereignisreicher Tag, aber diesmal im positiven Sinne ...

4. Tag

Kapstadt - Kap der Guten Hoffnung - Kirstenbosch - Kapstadt

Die Nacht war kurz, um 7.30 Uhr war heute Abfahrt. Im morgendlichen Kapstädter Verkehrsstau fahren wir in südwestlicher Richtung vorbei an noblen Villen nach Camps Bay, einem Ort mit einem schönen Strand und Aussicht auf die 12 Apostel (Berge).

Weiter geht es über den abenteuerlichen Peaks Drive, einem Bergpass, zum Kap der guten Hoffnung, früher Kap der Stürme genannt. Am Strand gibt es das berühmte Touristenschild, mit dem wir uns natürlich alle - nachdem die vietnamesischen Touristen Platz gemacht hatten - verewigen lassen. außerdem können wir Kormorane und Robben beobachten.

Dann wird es sportlich: wir besteigen zu Fuß den Weg zum Leuchtturm, um das eigentliche Kap von oben zu besichtigen, am Parkplatz gibt es freche Paviane, die uns aber, nachdem wir die richtigen Verhaltensweisen von unserem Reiseleiter beherzigten, in Ruhe ließen und nichts stibitzten. Oben hatten wir eine herrliche Aussicht - die Anstrengung hatte sich gelohnt.

Mittagspause machten wir in Simonstown, einem Städtchen, mit einem netten kleinen Hafen, das hauptsächlich von der Marine lebt. Außerdem gibt es dort eine Pinguin-Kolonie, die wir dann natürlich auch noch besuchten. Unser Reiseleiter führte uns zu einem Strand, wo wir diese hautnah und fast ohne weitere Touristen sehen konnten. Weiter ging es in den wunderschönen botanischen Garten Kirstenbosch, wo jeder nach Geschmack den Baumwipfelpfad, Proteas oder andere Pflanzen besichtigen konnte.

Nach einer kurzen Pause im Hotel fahren wir mit dem Bus in das Restaurant „Gold“ zum afrikanischer Abend. Hier gibt es verschiedene kleine Häppchen aus den verschiedenen Ländern Afrikas, dazu afrikanische Musik und Tanz. Nach dem Essen werden wir in der wohl nicht ganz so sicheren Gegend von Wachmännern zum Bus geleitet.

5. Tag

Kapstadt - Oudtshoorn - Knysna

Heute hatten wir eine lange Fahrstrecke von fast 600 km vor uns, d.h. 7.30 Uhr Abfahrt. Nach dem allmorgendlichen Kampf am Frühstücks-Buffet waren alle pünktlich, die Koffer wurden schnell identifiziert und in den Bus verladen. Wir fuhren auf der Autobahn in Richtung Osten und waren überrascht, wie lange wir bis zur Stadtgrenze fahren mussten. Kapstadt ist nicht nur von der Einwohnerzahl, sondern auch flächenmäßig riesig.

Weiter ging es auf der Autobahn vorbei an vielen Wellblechhütten und kleineren Ortschaften, dann in die Halb-Wüste „kleine Karoo“, wo es tatsächlich nicht so sonderlich viel zu sehen gab.

Ein kurzer Zwischenstopp an einer Raststätte nach ca 1,5 Stunden. Mittagspause machten wir in Barrydale an der Route 62 in einem netten kleinen Restaurant, in dem es allerdings in der Toilette kein Wasser gab. Wir hofften alle, dass es in der Küche Wasser gab, was wohl der Fall war, denn am nächsten Tag waren alle noch fit.

Nach langer Fahrt kamen wir dann am Hauptprogrammpunkt des Tages an, einer Straußenfarm in Oudtshoorn. Eine nette junge südafrikanische Dame, die sehr gut deutsch sprach, zeigte uns die Strauße und Emus, die wir zum Teil füttern und streicheln konnten, daneben erfuhren wir viele interessante Dinge. Zum Beispiel, dass Strauße keine Zähne haben, alles unzerkaut schlucken und dann Steine schlucken, die dann die Nahrung im Magen zermahlen.

Weiter fuhren wir dann zum Tagesziel, dem Wilderness Hotel. Ein sehr schönes Hotel mit langer Geschichte, einem schönen Garten mit Pool, einer Terrasse vor jeder Wohnung und am Restaurant, sodass man draußen essen konnte. Das Abendessen war in Buffet-Form, das Angebot war groß, allerdings war das Buffet voller Fruchtfliegen. Der Service war „afrikanisch“, auf jedem Tisch fehlte irgendetwas, der eine hatte keine Messer, dem anderen fehlte dafür die Serviette, der nächste musste sich Salz vom Nebentisch ausleihen und einige bekamen nie ihr bestelltes Getränk.

Wir hatten mittlerweile gelernt, dass in Afrika die Uhren anders gehen. Das geflügelte Wort hieß dann bei uns, wie unser Reiseleiter Vlady sagte: „Aaaaaaaaaaafrika“

6. Tag

Knysna

Heute haben wir einen ruhigeren Tag. Eigentlich war geplant, den Pool des Hotels zu testen, aber leider ist es morgens bedeckt, sodass wir nach dem Frühstück - dessen Angebot reichlich war, aber man musste sich sein Equipment wieder im Speisesaal zusammen suchen (Aaaaaaafrika halt…) - einen Spaziergang an den Strand machen. Eine herrliche Dünen-Landschaft mit langem, breiten Sandstrand.

Später geht es mit dem Bus nach Knysna, auch Tegernsee Südafrikas genannt. Hier kann man viele schöne Villen am Hang sehen. Wir shoppen im Einkaufszentrum an der Waterfront, laufen etwas am Hafen entlang, dabei können wir Rochen im flachen Wasser beobachten. Dann stärken wir uns bei „Mario“ (Empfehlung von unserem Reiseleiter Vlady) mit einer tollen Pizza und dem besten Cappuccino der Reise.

Hauptattraktion des Tages ist der nun folgende Ausflug in das Featherbed Nature Reserve. Wir überqueren die Lagune von Knysna mit einer Fähre, dann werden wir mit einem Geländewagen den Berg hinauf gefahren und wandern auf dem Bushbock Trail zur Anlegestelle durch eine ganz tolle Landschaft mit schönen Ausblicken auf das tatsächlich türkisfarbene Meer.

7. Tag

Knysna - Plettenberg Bay - Tsitsikamma Nationalpark - Port Elizabeth

9 Uhr pünktliche Abfahrt, diesmal mit Koffern. Um 10 Uhr ging ein Teil der Gruppe zum Whalewatching in Plettenberg Bay, die übrigen nutzten die geplanten 2 Stunden Freizeit zu einem Strandspaziergang. Leider wurden aus den 2 Stunden 3 1/2 Stunden, da das Wal-Beobachtungsboot einen defekten Motor hatte, dann zurück fuhr und die Gruppe mit einem anderen Boot raus fuhr. Wenigstens wurden Wale gesehen.

Mit deutlicher Verspätung fuhren wir dann zum Tsitsikama Nationalpark. Dort konnten wir bei einer einstündigen Wanderung durch eine Art Urwald - begleitet von vielen, vor allem asiatischen Touristen, die immer am Reden waren - unseren Mut beweisen: der Weg führte über 3 wackelige Hängebrücken. Die Mühe hatte sich aber gelohnt, wir hatten tolle Ausblicke, außerdem sahen wir die süßen Klippschliefer - mit dem Elefanten verwandt, hier Dassies genannt.

Die Verspätung wurde natürlich dadurch nicht aufgeholt, sodass wir erst nach Sonnenuntergang in unserem Hotel Kelway in Port Elizabeth ankamen. Kaum ausgepackt trafen sich alle zum deutlich besseren Abendessen mit flotterem Personal als in den vorherigen Hotels.

8. Tag

Port Elizabeth - Johannesburg - Pretoria- Johannesburg

Heute müssen wir uns leider von unserem Fahrer Shahied und Reiseleiter Vlady verabschieden, denn zum 2.Teil der Reise fliegen wir von Port Elizabeth nach Johannesburg, wo wir einen neuen Reiseleiter bekommen.

Morgens fahren wir noch durch Port Elizabeth, besichtigen auch hier ein Mandela Monument und eine Pyramide, die an die früh verstorbene Liebe eines Gouverneurs, Elizabeth, erinnert, nach der auch die Stadt benannt wurde.

Dann geht es zum Flughafen, Gepäckabgabe und Sicherheitskontrolle südafrikanisch leger und schnell, leider hat aber unser Flug mal wieder Verspätung, sodass wir später als geplant in Johannesburg landen. Dort empfängt uns unser neuer Reiseleiter Roderich, der in Südafrika aufgewachsen ist und unser Fahrer Philipp. Da es schon spät ist, verschieben wir die Orientierungsfahrt durch Pretoria auf den nächsten Tag

9. Tag

Johannesburg - Region Lowveld

Wieder früh aufstehen, wir hatten 600 km Busfahrt vor uns. 7 Uhr Abfahrt. Zunächst fuhren wir auf der Autobahn Richtung Pretoria, um die Orientierungsfahrt nachzuholen. Im morgendlichen Stau sahen wir die 4 Mio Stadt. Roderich lenkte unseren Fahrer Philipp mit dem Bus zu einem Aussichtspunkt, wo wir eine schöne Aussicht auf Pretoria hatten. Außerdem sahen wir von dort aus die ersten Zebras.

Weiter ging es zum Union-Building (Regierungssitz). Die Frauen der Gruppe verbrachten erst einmal lange Zeit in der Toiletten-Schlange. Es war dann aber trotzdem noch Zeit, die schönen Gärten und die überdimensionale (9 Meter hohe) Mandela-Bronzestatue zu bestaunen und die protestierenden Khoisan (Bantu, die für ihre politische und finanzielle Anerkennung kämpfen) zu besichtigen.

In Pretoria gibt es viele Viertel mit riesigen Häusern, geschützt von Mauern und Stacheldrähten. Andere Viertel bestehen nur aus gleich aussehenden, kleinen Häuschen und wieder andere riesige Viertel voller Wellblechhütten.

Am nächsten Halt, einer Autobahnraststätte, gab es sogar Nashörner, Zebras und andere Savannen-Tiere zu sehen. Mittags-Stop machten wir dann im kleinen Ort Dullstrom, in einem Pancake-Restaurant, wo es Pancakes mit Forelle, pikanten und süßen Einlagen gab. Leider dauerte der Stop wesentlich länger als geplant, da das Restaurant viel Zeit zum Service und Kassieren brauchte. Unser Reiseleiter kannte eigentlich das Restaurant, aber wir sind ja in „Aaaaaaaaaaaaaaaafrika“.

Unser Busfahrer versuchte, die Zeit aufzuholen. Wir mussten aber dann doch erst direkt zu den Bourkes Luck Potholes fahren, da dort letzter Einlass um 17.00 Uhr ist. Gegen 16.50 Uhr trafen wir dann ein und waren begeistert von der durch Erosion und Wasser geprägten Landschaft. Dann ging es wieder ein Stück zurück zum Blyde River Canyon, laut Internet der spektakulärste Canyon der Welt, für den wir leider nur sehr wenig Zeit hatten, da es schon langsam dunkel wurde.

Endlich kamen wir im schönsten Hotel der Reise, dem Hippo Hollow Country Estate, an. Es war leider schon dunkel, sodass wir erst zum Essen gingen, bevor wir unsere Zimmer bezogen. Auf der wunderschön beleuchteten und dekorierten Terrasse gab es ein 3-Gänge-Menü mit 3 verschiedenen Wahlmöglichkeiten, das allen sehr gut schmeckte.

10. Tag

Region Lowveld - Krüger Nationalpark - Region Lowveld

Heute mussten wir um 4 Uhr aufstehen, 5 Uhr Abfahrt, 5.30 Uhr waren wir am Tor des Krüger Nationalparks. Dort wurden wir zu max.10 Personen auf Safari-Jeeps verteilt, dann ging es auf Fotosafari.

Unser Guide Tobela hatte ein gutes Auge, sodass wir bis zur 1.Pause um 10 schon Impalas, Hyänen, Wasserböcke, Wasserbüffel, Giraffen und Elefanten (diese zumindest weit weg) gesehen hatten. Nach einer unterhaltsamen Pause, bei der wir unser - vom Hotel liebevoll gepacktes - Frühstücks-Paket vor hungrigen Affen in Sicherheit bringen mussten, fuhren wir weiter und trafen auf ein Warzenschwein, diverse Vögel und Giraffen. Beim Mittagessen waren wir schon alle sehr zufrieden mit der Ausbeute. Unsere Guides sorgten noch für eine Steigerung: wir sahen ein Löwen-Pärchen, das dicht an uns vorbeilief, ein neugeborenes Impala, Nashörner im Busch, eine Giraffe mit Baby und Flusspferde im Wasser.

Gegen 15.30 wurden wir wieder zum Bus gebracht, sodass wir vor dem Abendessen endlich einmal etwas Freizeit hatten, um die wunderschöne Hotelanlage und vor allem den Pool zu genießen.

Vor dem Abendessen sahen wir noch artistische Zulu-Tänze (ob die Breakdance-Einlagen wirklich Zulutradition waren, bezweifle ich). Dann probierten wir afrikanische Spezialitäten wie Würmer, Sheba, Brotkuchen und Zulubier. Für die nicht so Experimentierfreudigen gab es Rind, Impala und Krokodil.

11. Tag

Region Lowveld - Ezulwini/Eswatini (Swaziland)

Heute hätten wir länger schlafen können, aber um 5 Uhr war es hell, die Vögel zwitscherten und die LKWs fuhren auf der nahegelegenen Hauptstraße. Daher waren schon viele von uns zu Beginn der Frühstückszeit zum Buffet mit großer Auswahl und aufmerksamer, sehr freundlicher Bedienung auf der wunderschönen Terrasse. Wir wurden belohnt und sahen auf dem Nachbar-Hügel Elefanten beim Frühstück!

Die Koffer wurden, wie jeden Tag, von Gepäckträgern zum Bus gebracht. Wir mussten diese nur vor dem Bus identifizieren. Um 8.00 Abfahrt, Fahrt durch Bananenplantagen und Wohngebiete (Häuser mit Mauern, Stacheldraht und zum Teil Elektrozaun gesichert), weiter vorbei an Eukalyptus-, Macadamia- und Zuckerrohrplantagen zu einer Brücke über den Crocodile-River, in dem tatsächlich Krokodile schwammen.

Am nächsten Stop besuchten wir eine Schule. Die Kinder müssen täglich bis zu 6 km zur Schule laufen, lernen mit Unterstützung der Kirche und privater Initiative (auch von unserem Reiseleiter) auf Englisch. Dann zeigte sich, dass im Bus die Klimaanlage defekt ist, weshalb wir bis zum nächsten Stop mit offenen Dachluken fuhren und schwitzten.

An der Grenze Südafrika-Swasiland mussten alle aussteigen und sich einen Ausreisestempel holen. Im Niemandsland war Vorführung von Gesang und Tanz einer Zulu-Großfamilie. Anschließend besuchten wir noch eine angeblich Original-Zulu-Hütte. Da es unsäglich heiß war und wir schon bei den Tänzen 45 Minuten in der Hitze gestanden/gesessen hatten, streikte die Gruppe und unser Reiseleiter musste seine ausführlichen Erklärungen zum Zululeben auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Er führte uns dann im „Kulturpark“ zu einer „Gaststätte“, bei der man angeblich eine Kleinigkeit essen konnte, leider war das „Restaurant“ im Freien in der Hitze und die „Kleinigkeit“ stellte sich als schmales Buffet für 10€ + Getränke heraus, was wir im Vergleich zu den bisherigen Restaurants als Nepp empfanden.

Unser Bus war aber dann zum Glück repariert und die Stimmung in der Gruppe stieg wieder. Vor der endgültigen Weiterfahrt mussten wir noch alle bei der Grenzkontrolle Einreise Swasiland vorsprechen. Zum Glück ging das trotz Hitze schnell und wir reisten in das Königreich Eswatini - die Schweiz Afrikas - ein. Wir fuhren an vielen freilaufenden Kühen und unendlichen Eukalyptuswäldern und Makadamia-Plantagen vorbei, über einen hohen Bergpass bis wir endlich in unserem Hotel Lugogo Sun ankamen. Dieses war von unserem Reiseleiter als sehr schön beschrieben – nicht alle teilten sein Urteil. Die Auswahl der Nachspeisen beim Abendessen-Buffet war groß, die Hauptspeisen beschränkten sich wie bei den meisten Hotels unserer Reise auf Chicken, Beef und Reis.

12. Tag

Ezulwini/Eswatini (Swaziland) - Hluhluwe/Südafrika

Nach „überschaubarem Frühstücksbuffet“ heute "späte" Abfahrt, erst 7.45 Uhr. Unterwegs halten wir an einem Ananas-Feld, das leider schon abgeerntet ist und erfahren, dass frisch gesetzte Pflanzen 3-4 Jahre brauchen, um eine Ananas-Frucht zu produzieren. Dann fahren wir zu einem "Markt" für Touristen, wo wir 30 min. Zeit haben, einheimische Produkte zu kaufen, u.a. gibt es dort eine Kerzenfabrik, wo per Hand aus einem Klumpen Wachs Nilpferde, Elefanten etc. geformt werden.

Im nächsten Ort erleben wir vom Bus aus "Black Friday". Die Menschen stehen Schlange vor den Läden, um Angebote zu ergattern, entsprechend ist auch der Stau auf den Straßen. Gegen Mittag wird es im Bus heißer und heißer, die Klimaanlage ist mal wieder defekt. Wir sind halt in Afrika. Bei Außentemperaturen von 40 Grad macht das natürlich Spaß!

Ausreisestempel Swaziland, Einreise Südafrika, 2x anstehen und zu Fuß bei 40 Grad über die Grenze ging verhältnismäßig schnell. Unser Busfahrer traf den Busfahrer der 2. Berge&Meer-Gruppe. Diese hat angeblich das gleiche Klimaanlagen Problem. Die Anlage sei einfach nicht für diese Temperaturen gebaut...

Beim kurz geplanten Mittags-Stop hatte natürlich auch prompt eine Teilnehmerin einen Kreislaufkollaps. Der Mittags-Stop dauert daher 30 Min länger. Zum Glück schafft es der Fahrer, dass wir trotzdem pünktlich zu unserer Jeep-Safari im Hluhluwe-Reservat kommen. Dieser ist landschaftlich ganz anders, als der Krüger Nationalpark. Viel grüner und hügeliger, hier gibt es auch nicht so viele Elefanten, die die Bäume abknicken und zerstören. Wir sehen Büffel, Nashörner, Zebras und vor allem (seltene Sichtung!) Wildhunde aus nächster Nähe.

Dann geht es in unser Hotel, der sehr schönen Zulu-Nyala-Heretage-Safari-Lodge in der absoluten Pampa. Zum Abendessen gibt es ein überschaubares Buffet mit den obligatorischen Bestandteilen Reis, Maisbrei (Pap), Chicken, Beef und Brotpudding mit Vanillesoße und mal wieder Zulu-Tänze.

13. Tag

Hluhluwe - Durban

Theoretisch hätten wir ausschlafen können, Abfahrt heute erst 8.30 Uhr. Leider sind die Webervögel auf 2 Bäumen vor unserem Zimmer ab Sonnenaufgang ca. 5 Uhr wach und mit lautem Gezwitscher aktiv. Um 6 Uhr gebe ich auf und starte zu einem Spaziergang durch die Lodge. Hier ist alles liebevoll dekoriert und bepflanzt. Außer den interessant beim Nestbau und Fütterung zu beobachtenden Webervögeln, gibt es noch Eidechsen und Krokodile!

Das Frühstücksbuffet ist auch überschaubar, aber alle werden satt. Um 10 Uhr sind wir in der Nähe von St.Lucia, wir besteigen ein Schiff und schippern damit über die Lagune, um Nilpferde und eigentlich auch Krokodile zu beobachten. Krokodile finden wir nur eins, das faul im Schilf liegt. Dafür gibt es Nilpferde im Wasser, die auf- und untertauchen. Nicht ganz einfach zu fotografieren.

Nach der Schiff-Fahrt ist tatsächlich die Klimaanlage im Bus repariert, wir fahren an den Strand von St.Lucia zum Baden. Der Sand am Strand ist sehr heiß und die Wellen sind sehr hoch, sodass wir mehr einen Strandlauf machen und bei dieser Gelegenheit eine Zeremonie mit einem Wahrsager miterleben, dann fahren wir in den Badeort St.Lucia, den nachts die Nilpferde aus der Lagune unsicher machen. Auf dem Obst-Markt gibt es frische Mangos und Ananas verzehr-fertig am Stil zu kaufen, diese schmecken uns sehr gut. Wir machen noch eine kurze Kaffeepause, bevor wir den Bus für die 3,5-stündige Fahrt nach Durban besteigen. An und auf der Autobahn gibt es wieder viele Anhalter, Kühe, Hüttendörfer, chaotisch beladene Autos zu beobachten. Unser Fahrer macht extra für uns einen kurzen Stop oberhalb einer Krokodil-Farm, wo wir dann hunderte von armen, eingepferchten Krokodilen auf Betonboden sehen, die zur Fleisch- und Lederverarbeitung dort gezüchtet werden.

Pünktlich zum Samstagabend-Stau kommen wir in Durban an und können vom Bus aus das Leben an Strand- und Strandpromenade beobachten, bevor wir endlich im Hotel ankommen. Von außen sieht es aus, wie ein Fabrikgebäude. Die Rezeption erscheint modern und hell, der Aufzug hat schon bessere Zeiten gesehen.

In unserem Zimmer lässt sich das Fenster nicht schließen, es geht auf einen belebten Innenhof raus. Wir bekommen an der Rezeption ein anderes Zimmer bei dem die Klimaanlage bei 38 Grad Außentemperatur nicht geht - es wird uns ein Ventilator angeboten. Nach Intervention unseres Reiseleiters bekommen wir das erste Zimmer wieder ... Mücken und Lärm sind immerhin besser als bei 40 Grad Zimmertemperatur zu schlafen.

Das Abendessen besteht aus Salat, Chicken, Beef, Reis und Brotpudding. Leider sind zunächst nicht für alle Gäste genügend Teller und Besteck da - es findet sich aber im Laufe des Abends. Auf das bestellte Brot für den gedeckten Brotteller warten wir heute noch.

14. Tag

Durban - Abreise

Auch die schönste Zeit hat einmal ein Ende. Nachdem wir beim Frühstück wieder unser Geschirr und Besteck zusammen suchten und das Personal mit einer tropfenden Maschine kämpfte, die Kaffeepulver mit heißem Wasser aufgoß, wurden zum letzten Mal die Koffer in den Bus verladen, aufgeteilt in die von dem Teil der Gruppe, der sich noch in einem Vorort von Durban im Hotel Beverly Hills einige Tage erholt und dem, der von Durban über Johannesburg nach Frankfurt fliegt. Ein anderer Teil der Gruppe war früh am Morgen Richtung Botswana und Simbabwe zu den Victoria-Fällen aufgebrochen.

Wir machten noch eine Fahrt durch Durban. Wir wurden für eine Stunde an einem Markt, der wohl mehr für Touristen aufgebaut war, abgeladen. Danach fuhren wir noch in den schönen botanischen Garten von Durban, wo es auch einen Kaffee-Stand mit richtig gutem Bohnenkaffee aus einem Kaffeevollautomaten gab. Dann ging es zum Beverly Hills Hotel, wer dort nicht eincheckte, machte einen kleinen Strand-Spaziergang. Weiter fuhren wir zum Flughafen von Durban. Flug mit SAA nach Johannesburg ohne Probleme. Boarding in die Maschine nach Frankfurt auch unkompliziert, dann meldete der Bordcomputer des Airbus einen Ölverlust, der erst geklärt werden musste. In brütender Hitze saßen wir dann 1,5 Stunden im Flugzeug. Da die Klimaanlage nicht eingeschaltet wurde, wurden zumindest die Türen geöffnet. Nach 1,5 Stunden wurde der Schaden als Softwareproblem erklärt und wir flogen in Richtung kaltem Norden. Die Verspätung konnte leider nicht aufgeholt werden, sodass einige der Mitreisenden in Frankfurt Probleme hatten, ihre Züge zur Weiterfahrt nach Hause zu erwischen.

Alles in allem hatten wir viel gesehen, tolle Erlebnisse gehabt und gelernt, mit mancher Unzulänglichkeit in Aaaaaaafrika zurecht zu kommen. Ich würde jederzeit wieder mitfahren, auch wenn ich mir für den 2.Teil der Reise mehr Informationen über das heutige Leben im nordöstlichen Teil Südafrikas und weniger über das vor 50 Jahren erhofft hatte.

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Mit Berge & Meer nach Südafrika